K a t i   L e b e r e c h t
Erde, Kohle und Acryl

 

DREI PHASEN LEBEN

u n d   i m m e r   w e i t e r


eine Ausstellung von Kati Leberecht

vom 5.2. – 7.5.2017 im Restaurant März


 

„Wer nur einigermaßen zur Freiheit der Vernunft gekommen ist, kann sich auf Erden nicht anders fühlen, denn als Wanderer, [...]“ Nietzsche

 „Ich bin eine Wanderin.“ Leberecht

Als ich 2002 – mitten im Kunststudium – auf einer griechischen Insel landete, wusste ich noch nicht, wieviel Einfluss diese Reise in meinem Leben haben würde.

Naxos – eine inspirierende Insel, die mich über 14 Jahre anzog und prägte.

Die ersten Jahre verbrachte ich dort mit anderen Künstlern in einem ehemaligen Kloster, dessen Pastor verschiedene Künstler an diesem Ort zusammenbrachte und deren Werke er sammelte. Ich nannte es meinen „heiligen Ort“, da er hoch oben auf der Stadt trohnte und ich dort dem Alltag/ den Konventionen entfliehen konnte. Das besondere Licht dieser Insel, das türkisblaue Meer und die warmen Erdtöne ließen mich wohlfühlen und gaben wenig später den Impuls dazu, vor Ort mit den Erden zu malen.


2006/07
nenne ich die Phase des Experimentierens. Nach dem Sammeln der Erden – mittlerweile habe ich über 30 verschiedene Farbtöne gefunden – erforschte ich vor allem, mit welchen Bindemitteln ich das gemahlene oder grobe Pigment auf verschiedene Malgründe bannen konnte. Die materiellen Experimente führten dazu, dass ich weg vom Motiv eine bestimmte Kunstrichtung für mich entdeckte. Art Informel ist eine Stilrichtung der abstrakten Kunst aus dem Paris der 1940er Jahre und meint nichts Anderes, als dass sich aus der ausdauernden Arbeit mit dem Material erst einmal gegenstandslos wirkende, dann aber doch sehr ergiebige materielle Bilderwelten eröffnen. Ich lernte das Loslassen, um Neues zu finden.

2011 – Das Nonnenkonvent auf Naxos war inzwischen (kaputt-)saniert und neue Orte der Inspiration auf der Insel gefunden. Ich begann nun stärker mit Kreidesteinen und verbranntem Holz in meine Bilder zu zeichnen. Linien, Kreise und Ovale saßen nun auf und in den Erdfarben. Diese Phase der grafischen Elemente, der Schriftsysteme und insektenähnlichen Wesen ist sehr philosophisch. Sie trägt Innerstes nach Außen. Die menschlich anmutenden Tierwesen flüchten, wachsen, tänzeln, durchleben Sturm und suchen ein Zuhause.

Das fand ich 2014 – in der Phase des Fixierens. Im Erinnern und Festhalten von schönen Momenten und gleichzeitig im Vorwärtsgucken. In der Zuversicht entwickelten sich fliegende Steine, Hoffnungsträger und für manche auch Fenster in eine andere Galaxie.


Nun 2016/17 ist es Zeit für etwas Neues - neue Herausforderungen – das IMMER WEITER. Ich bin gleichermaßen zur Ruhe gekommen wie im Nachdenken aufgewühlt und möchte mich selbst mit neuen Ideen weiterbringen. Das beginnt mit einem Ort der Begegnung. Einem Ort, wo man entspannen, entschleunigen und einfach gut SEIN kann. Und diesen Ort habe ich im November gesehen, als ich am neu renovierten Restaurant März vorüberging.


Bevor ich mich wieder neu auf Wanderschaft begebe, freue ich mich, dass Sie diesen schönen Ort mit mir teilen.